Programmatische Nächte
Durch den dunklen Flur schlurft im Halbschlaf Joseph. Stößt an Ecken. Gerade weil er vorsichtig sein, keinen Lärm machen will. Sie sparen am Strom, vereinzelte Lichtpunkte von außerhalb, eine Helligkeit, die nie weit reichen kann. Joseph geht zum Klo und schließt die Toilette. Was nun folgt, geht niemanden was an.
Dann zurück durch Dunkelheit, es ist immer das Gleiche, wenn man jung ist; später natürlich auch: überall Ecken und Kanten, selbst die Wände haben Ellenbogen, keine Chance, gleich darauf Schmerzen. Er ist mit der Hüfte gegen eine offene Schublade der Kommode im Flur gestoßen. Vielleicht wäre Fluchen angebracht, aber er verkneift es sich, lässt lieber einen fahren. Er kichert und findet das unheimlich komisch. Das ist es nicht. Wer hat hier was gesucht? Stefan. Der bestimmt.
Er klopft. Niemand macht auf. Wo ist der hin? Von Irgendwo schwimmt Licht die Wand entlang. Klingt gut, das will sich Joseph merken und vergisst es gleich wieder. Er tastet sich vor, steht bald an seiner Tür, halb geöffnet. Stefan lässt im Dunkeln mit einer Taschenlampe Licht hysterisch im Zimmer herumwandern, tastet kniend nach etwas unterm Bett. Was machst du da, verdammt. Joseph wird wütend. Was soll das? und geht schnell zu Stefan. Bleib ruhig, Ratze, wollte nur das Heft zurück. Du hast es doch schon längst du weißt schon... ausgelesen. Joseph beruhigt sich tatsächlich. Er wird nicht rot, aber die Sache ist im doch unangenehm. Nein, habe ich nicht. Habe es noch nicht ausgelesen. Noch lange nicht.
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richard duraj
Dann zurück durch Dunkelheit, es ist immer das Gleiche, wenn man jung ist; später natürlich auch: überall Ecken und Kanten, selbst die Wände haben Ellenbogen, keine Chance, gleich darauf Schmerzen. Er ist mit der Hüfte gegen eine offene Schublade der Kommode im Flur gestoßen. Vielleicht wäre Fluchen angebracht, aber er verkneift es sich, lässt lieber einen fahren. Er kichert und findet das unheimlich komisch. Das ist es nicht. Wer hat hier was gesucht? Stefan. Der bestimmt.
Er klopft. Niemand macht auf. Wo ist der hin? Von Irgendwo schwimmt Licht die Wand entlang. Klingt gut, das will sich Joseph merken und vergisst es gleich wieder. Er tastet sich vor, steht bald an seiner Tür, halb geöffnet. Stefan lässt im Dunkeln mit einer Taschenlampe Licht hysterisch im Zimmer herumwandern, tastet kniend nach etwas unterm Bett. Was machst du da, verdammt. Joseph wird wütend. Was soll das? und geht schnell zu Stefan. Bleib ruhig, Ratze, wollte nur das Heft zurück. Du hast es doch schon längst du weißt schon... ausgelesen. Joseph beruhigt sich tatsächlich. Er wird nicht rot, aber die Sache ist im doch unangenehm. Nein, habe ich nicht. Habe es noch nicht ausgelesen. Noch lange nicht.
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richard duraj
jottel - 10. Mai, 23:37